19. Jun 2024
Eine Reihe an Fachleuten und Organisationen – unter ihnen zahlreiche Kooperationspartner der IgB – hat ein „Kirchenmanifest“ veröffentlicht, mit dem Ziel, das gemeinsame Erbe zu bewahren.
Kirchen und ihre Ausstattungen sind – manchmal jahrtausendealte – Zeugnisse des europäischen Kulturerbes. Die christlichen Gemeinschaften sehen sich allerdings zunehmend nicht mehr in der Lage, diesen wertvollen Bestand zu erhalten: Immer mehr Kirchenbauten werden außer Gebrauch gestellt oder sogar abgerissen. Dabei sind Kirchen und ihre Ausstattungen ein Gemeingut, zu dessen Entstehung Menschen über Jahrhunderte beigetragen haben.
Kirchen sind ortsbildprägende Bauten, Räume für die innere Einkehr und das Gebet und in manchen Ortschaften sind sie – wenn es keinen Dorfladen und keine Dorfkneipe mehr gibt – die letzten öffentlichen Gebäude, in denen die Bevölkerung zusammenkommen und sich zu kulturellen Veranstaltungen oder Feierlichkeiten einfinden kann. Daneben stecken in Kirchenbauten große Mengen an grauer Energie und sie sind kühle Zufluchtsorte in der sommerlichen Hitze.
Eine Reihe an Fachleuten und Organisationen – unter ihnen zahlreiche Kooperationspartner der IgB – hat jetzt ein „Kirchenmanifest“ veröffentlicht. Die Initiatoren, über 70 Erstunterzeichner sowie tausende weitere Unterstützer stoßen darin eine gesellschaftliche Debatte an mit dem Ziel, das gemeinsame Erbe zu bewahren. In sechs Thesen verweisen sie auf die Bedeutung von Kirchenbauten und Kirchenräumen für die gesamte Gesellschaft genauso wie auf die gesamtgesellschaftliche Verantwortung für ihre Erhaltung.
Wer die Bauten heute rein privatwirtschaftlich als Immobilien betrachte, beraube die Gemeinschaft, so die Initiatoren, die Ideen zur Nutzung und Weiterentwicklung dieser öffentlichen Räume fordern. I
Weitere Informationen unter:
www.kirchenmanifest.de
Foto: Die St. Pankratius Kirche in Lodersleben (Sachsen-Anhalt) beherbergt eine geschlossen erhaltene barocke Ausstattung von hoher künstlerischer Qualität (Foto: Christine Kohnke-Löbert)