Dies zeigt sich besonders häufig bei historischen Fachwerkhäusern, die sich aufgrund ihrer besonderen Bauweise mit den gängigen Berechnungsmethoden nur unzureichend erfassen lassen – vor allem an Schlagwetterseiten. Hierbei wird in der Regel nicht beachtet, dass die „amtlichen“ Kennwerte für die Wärmeleitfähigkeit als wesentliche Berechnungsgröße für den sogenannten U-Wert im Labor an trockenen Baustoffproben ermittelt werden. Sobald der Feuchtegehalt des Baumaterials unter Realbedingungen ansteigt, sinkt seine tatsächliche Wärmedämmfähigkeit deutlich ab. Leider sind diese Zusammenhänge auch unter Baufachleuten offensichtlich zu wenig bekannt und die Entwicklung sinnvoller Alternativen bisher eher Nischenprodukte.
Für die Entscheidung, wie ein altes Haus beheizt werden kann, sind eine Fülle von Kriterien zu bedenken. Neben den Kosten für Anschaffung und Betrieb einer Heizanlage sollten auch Aspekte des Klimaschutzes eine Rolle spielen. Die Anforderungen an die Heizungsanlage werden zudem stark von den persönlichen Vorlieben und Wünschen geprägt sein. Auch der energetische Zustand des Gebäudes wird bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle spielen. Insofern ist die Entscheidung für ein Heizsystem in hohem Maße von den individuellen Umständen abhängig. Lesen Sie hier einen Artikel zum Thema "Grundofen" von Stefan Dux, der im Jahr 2004 in der Holznagel-Regionalausgabe "Schaumburger Land" erschienen ist. Eine noch wenig bekannte Heizart ist die Infrarotheizung. Sie erzeugt Wärme nach dem natürlichen Prinzip der Sonne und kann auch in großen Gebäuden gut eingesetzt werden. Hier geht es zu einem Artikel von Godela Rührmund zum Thema.
Im Holznagel 1/2024 haben unsere Mitglieder Axel Erler und Marcus Friese aus Thüringen über "Die Zukunft des Heizens in alten Häusern" geschrieben.
Unser Mitglied Matthias Burghardt hat sich sehr ausführlich mit dem Thema "Wie beheize ich mein Fachwerkhaus" beschäftigt. Daraus erwachsen ist ein umfangreicher Artikel, den wir unter dem Titel "Heizungskonzepte" in zwei Teilen im Holznagel 2/2024 und 3/2024 veröffentlicht haben.
Über ihre Erfahrungen mit einer Wandheizung im alten Fachwerkhaus berichtet Hille Hermann im Holznagel 5/2024.
Beim Thema Energie kommen viele Aspekte zusammen. Angesichts steigender Belastungen unserer Umwelt, der Verknappung von Rohstoffen und vielfältiger gesetzlicher Bestimmungen zur Verringerung des Energieaufwandes im Bausektor ist der Einsatz von Energie auch bei der Altbausanierung zu bedenken. Hierbei gibt allerdings das alte Haus die Richtung vor, denn allein schon die Sanierung im Bestand spart gegenüber einem Neubau erhebliche Energiemengen für Materialherstellung, Transport und Aufbau. Inwieweit der künftige Energiebedarf mittels Heizung und Dämmung reduziert werden kann, ist für jedes Objekt individuell zu entscheiden. Lesen Sie hier den Beitrag „Altes Haus: Wie wirst du warm“ von Wolfgang Oest aus dem Jahr 2014, überarbeitet und aktualisiert im Jahr 2020. Im Holznagel 2/2022 schreibt Godela Rührmund über die "Energetische Betrachtung eines Gebäudes".
Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Gebäude nachträglich zu dämmen und sogar auf Stand eines Niedrigenergiehauses oder zumindest in die Nähe zu bringen. Grundsätzlich muss zwischen einer Außen- und einer Innendämmung unterschieden werden. Die Wahl der jeweiligen Vorgehensweise ist von den technisch-baulichen Voraussetzungen ebenso abhängig, wie von den optisch-architektionischen, sprich der künftigen Fassadengestaltung. Allerdings zeigt die Realität, dass sich Althausbesitzer häufig zu fragwürdigen Wärmedämmmaßnahmen verleiten lassen, die nicht selten zur Verschlechterung des Raumklimas oder sogar zu Schädigungen der Bausubstanz führen. Die Planung ist deshalb kaum eine Aufgabe für „Selbermacher“, sondern sollte immer zusammen mit einem im Altbau erfahrenen Architekten erfolgen.
Lesen Sie hier den Artikel „Nachträgliche Wärmedämmung von historischen Gebäuden“ aus dem Jahr 2014 von Bernd Froehlich und Wolfgang Riesner. Eine Übersicht über Dämmstoffe hat Bernd Froehlich 2013 im Holznagel zusammengestellt. Der Artikel ist hier nachzulesen. Über historische Befunde zum konstruktiven Bautenschutz schreibt Christoph Langner im Holznagel 2/2021. Hier geht es zum Artikel. Im Holznagel 2/2024 greifen wir noch einmal das Thema "Dämmen mit Seegras" auf und stellen ein fast vergessenes und nun wiederentdecktes Dämmmaterial vor. Getrocknetes Seegras ist besonders attraktiv für Altbausanierer, denn es passt sich allen Formen, Ecken und Nischen an, es lässt sich überall lückenlos (selber) mit der Hand einbringen, es muss sich keiner Norm anpassen. Seegras passt sehr gut zu anderen in historischen Gebäuden verwendeten Materialien wie Lehm, Holz, Ziegel. Mehr zum Thema steht hier.