Zimmermann und Lehmbauer Matthias Kiemann, Steinhorst @ Christine Kohnke-Löbert, Interessengemeinschaft Bauernhaus

Baustoffe

Die Wahl der richtigen Baustoffe ist bei der Sanierung eines alten Hauses besonders wichtig. Historische Bauteile müssen repariert und wenn nötig ergänzt werden. Neues muss so eingefügt werden, dass das gesamte Bauwerk harmonisch an moderne Ansprüche angepasst werden kann. Bei allen Maßnahmen steht die Bewahrung der originalen Substanz im Vordergrund.

Holz
Holz

Holz ist einer der ältesten Baustoffe und wird auch heute als nachhaltiges, flexibles Baumaterial verwendet. Historische Bauten zeigen uns, dass Holz ein sehr langlebiges Material ist. Für eine lange Lebensdauer ist es wichtig, Feuchtigkeit vom Holz fernzuhalten und damit Schädlingsbefall, insbesondere durch Pilze, vorzubeugen. Dies ist mittels verschiedener bautechnischer Maßnahmen möglich und kann den Einsatz chemischer Holzschutzmittel vermindern wenn nicht sogar ersetzen. Lesen Sie hier einen Baustellenbericht von Peter von Suchodoletz aus dem Jahr 2013. Bereits im Jahr 1991 hat der Ehrenvorsitzende der IgB, Julius H.W. Kraft (†), einen ausführlichen Artikel zum Thema geschrieben, der hier nachzulesen ist. Der Artikel „Holzschädlinge“ von Ulrich Arnold wurde im Jahr 2014 im Holznagel veröffentlicht. Hier kann der Artikel heruntergeladen werden.

Sand und Kies
Sand und Kies

Früher hatte fast jeder Ort eigene Sand- oder Kiesgruben, aus denen sich die Bewohner kostenlos ihr benötigtes Material beschafften. Nach wie vor ist Sand (als Kies wird ein Gemenge bezeichnet, dessen Korngröße über zwei Millimetern liegt) ein unverzichtbarer Baustoff - als Zuschlagsstoff, zur Mörtelherstellung oder auch als Füllmaterial. Im Holznagel 6/2009 haben Stefan Haar und Bernd Fröhlich das Thema ausführlich erläutert. Hier geht es zum Artikel.

Lehm
Lehm

Lehm hat sich über Jahrtausende hinweg als verlässliches und vielseitiges Material bewährt. Völlig zu Recht hält er seit einiger Zeit auch wieder vermehrt Einzug im modernen Hausbau. In der Denkmalpflege und in der Sanierung war Lehm ohnehin nie verzichtbar. Als Baustoff der „kleinen Leute“ war Lehm früher fast überall zu haben. In den vergangenen Jahren ist viel Wissen verloren gegangen. In der Ausgabe 3/2020 des Holznagel berichten Monika Lüdtke und Michael Meier über ihre Erfahrungen mit Lehmputzen. Hier kann der Artikel heruntergeladen werden. Philipp Kristin und Dr. Mechthild Klamm schreiben im Holznagel 6/2020 und 4/2021 über Massivlehmbau im mitteldeutschen Raum. Lehm eignet sich auch hervorragend als Material für den Fußbodenaufbau in Wirtschaftsräumen, wie Georg Eggers und Ute Meede im Holznagel 3/2020 beschreiben.

Hier zwei Holznagel-Artikel von der GOLEHM-Initiative:

  • HN 2/2022 Leben im Lehm - der traditionelle Hausbau in Mitteldeutschland
  • HN 2/2022 Die traditionellen Lehmbauweisen in Mitteldeutschland
Farben und Öle
Farben und Öle

Wer nach der Farbigkeit eines historischen Hauses fragt, wird viele Antworten erhalten. Denn die Farbgebung ist in besonders hohem Maße von Zeitströmungen beeinflusst. Wer es genau wissen möchte, zieht einen Restaurator zu Rate, der die Farbgebungen zeitlich einordnen und Empfehlungen  geben kann. Ansonsten ist es sinnvoll, sich an der betreffenden Hauslandschaft zu orientieren. Auch die Wahl des Anstrichmaterials ist individuell zu treffen. Hier finden Sie einen Artikel von Sylvia Robben und Bernd Froehlich zum Thema „Die Farben der Natur“ aus dem Jahr 2010 sowie hier einen Aufsatz von Johannes Mosler über „Leinöl und Leinölfarbe auf Holz im Außenbereich“ aus dem Jahr 2014.

Weitere Artikel:
HN 1-2009 Grundlagen der Kalk-Anstriche

Ziegel und Backstein
Ziegel und Backstein

Ziegel, Backstein, Klinker… bei Mauerwerk oder auch Gebäudezier aus gebranntem Ton wird die Vielfalt schon am Namen deutlich. Die Ziegelherstellung im Mittelalter oblag im Wesentlichen Klöstern und herrschaftlichen Höfen. Kein Wunder, dass mittelalterliche Backsteine im „Klosterformat“ hergestellt wurden. Weite Verbreitung im ländlichen Raum fand der Baustoff aber erst mit Aufkommen der Bauernziegeleien.

In dem Buch "Das Lauenhäger Bauernhaus - Ländliche Baukultur im Schaumburger Land" beschreibt Autor Manfred Röver (IgB, Baukulturdienst Weser-Leine) die Ausmauerung der Wände mit historischen Materialen. Hier kann der Artikel heruntergeladen werden.

Mörtel und Wandabschluss
Mörtel und Wandabschluss

Alte blätternde Farbschichten, feuchter Putz, bröckelnder Stuck - nicht nur die Konstruktion eines Hauses birgt Informationen über dessen Baugeschichte, sondern auch die vielen unterschiedlichen Arten des Wandabschlusses. Farben und Putze geben wichtige Hinweise auf die verschiedenen Bauphasen und machen zudem ein Gebäude lebendig. Deshalb sollten auch diese Baustoffe in die Entscheidungsfindung bei einer Sanierung einbezogen und nach Möglichkeit erhalten werden. Bereits im Jahre 1987 haben Dietrich Maschmeyer und Erhard Preßler einen Artikel zum Thema „Vom Wert alter Putz- und Malschichten“ (hier) geschrieben, der nichts von seiner Aktualität verloren hat. Lesen Sie zudem einen Artikel über „Kalkputz auf Lehm“ (hier) aus dem Jahr 2008 von Bernd Froehlich. Der Baustoff Kalk in allen seinen Facetten wird im Holznagel 5/2023 vorgestellt (hier), hinzu kommt ein Praxisbeispiel zur Sanierung mit Kalkspatzenmörtel (hier). Ein Plädoyer für das Bewahren alter Mauersubstanz unter Verwendung von traditionellen Baustoffen hält Stephan Bastian im Holznagel 5/2024

Beton und Zement
Beton und Zement

Mit den Baustoffen Beton und Zement haben wir nicht so oft zu tun. Dabei begegnet uns das Thema durchaus auch bei alten Häusern. Die Zementproduktion begann in Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit "Portlandzement". Sie leitete das moderne Betonzeitalter ein, denn vermischt mit Wasser, Sand und Kies entsteht aus Zement der heute allgegenwärtige Baustoff Beton. Bauherren historischer Gebäude aus der Gründerzeit und der Epoche des Jugendstils finden Zement oft in Form von Zementfliesen vor. In vielen Bauernhäusern sind sie auch heute noch Blickfang in Fluren und Küchen. In dem Artikel "Zementfliesen - ein traditioneller Baustoff mit vielfältigen Möglichkeiten" (hier) fasst Susanne Vogel im Holznagel 6/2021 das Thema zusammen.

Ökologische Dämmstoffe
Ökologische Dämmstoffe

Lesen Sie hier den Artikel „Nachträgliche Wärmedämmung von historischen Gebäuden“ aus dem Jahr 2014 von Bernd Froehlich und Wolfgang Riesner. Eine Übersicht über Dämmstoffe hat Bernd Froehlich 2013 im Holznagel zusammengestellt. Der Artikel ist hier nachzulesen.

Im Holznagel 2/2024 greifen wir noch einmal das Thema "Dämmen mit Seegras" auf und stellen ein fast vergessenes und nun wiederentdecktes Dämmmaterial vor. Getrocknetes Seegras ist besonders attraktiv für Altbausanierer, denn es passt sich allen Formen, Ecken und Nischen an, es lässt sich überall lückenlos (selber) mit der Hand einbringen, es muss sich keiner Norm anpassen. Seegras passt sehr gut zu anderen in historischen Gebäuden verwendeten Materialien wie Lehm, Holz, Ziegel. Mehr zum Thema steht hier.

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