Sachsen
Rötha
kleines Bauernhaus in geschlossener Dorfplatzbebauung
Baujahr: vor 1800
Für das IgB-Mitglied Jonny Haase ist die Erhaltung alter Häuser zum Lebensinhalt geworden. Er hat die dörfliche Gemeinschaft, die Naturnähe, die Stille, die Möglichkeit einer gesunden Ernährung schätzen gelernt. Nach 1990 verfielen im Osten viele Bauernhöfe. Er wollte Höfe vor dem Abriss bewahren.
Jonny Haase saniert als Bauunternehmer seit vielen Jahren alte Häuser, immer mit Sorgfalt und einem hohen Grad an Substanzerhalt. Er gehört zu jenen Menschen, die spüren, dass ein Gebäude aus mehr als nur zusammengefügtem Baumaterial besteht. Intuition, viel Erfahrung und seine Liebe zum Handwerk fließen in seine Arbeit mit ein.
Bei einer Internetauktion erwarb er ein ruinöses, zugemülltes Haus, dass 10 Jahren leer stand, mit einem verwilderten Garten, um beides zum Leben zu erwecken. Sein Gespür zum Erkennen des Wertes gab ihm Recht: unter der Zementputzfassade zeigte sich Fachwerk. Seine Bau-Erfahrung half bei der frühen Einschätzung der notwendigen Leistungen und Kosten. Erst als 4 t Müll entsorgt waren, konnten die Bauarbeiten an dem kleinen Haus (9m x 5,5m) aus Lehm und Holz, mit 400 m² Garten, mitten in ruhiger Kleinstadtlage, beginnen.
Während der Bauzeit ermöglichte Jonny einen IgB-Info-Tag mit einem Vortrag über baubiologisches Sanieren und einen Baustellenrundgang, bei dem sich die Teilnehmer mit ihm u. a. zum Bauen mit Lehm, Holz, Kastenfenstern, Fußbodenaufbau, zu Kosten und Eigenleistung austauschten. Das Haus ist heute vermietet.
Dipl.-Ing. Anke Plehn – IgB-Kontaktstelle Leipzig