Mecklenburg-Vorpommern

Penzin bei Bützow

Mecklenburgisches Bauernhaus / Büdnerei wird auch als Sackdielenhaus bezeichnet. Typisch dafür ist die Wirtschaftsdiele (Tenne). Auf die Tenne wurden früher die vollen Erntewagen gefahren und die Pferde kamen dann wieder durch die Küche nach draußen. Die leeren Wagen wurden zurück herausgeschoben. Die Wohnung war rückwertig gelegen. (eine Normalform). 

Baujahr: 1760

Penzin, Büdnerei, 1979  © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Imke Thielk
Penzin, Büdnerei, heute  © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Imke Thielk

Kauf im September 1979 - „Familienprojekt“ (Eltern, 5 Brüder und ich und dann jedes Wochenende 2 Jahre lang Tätigkeit am Objekt)

1995 Denkmalschutz, nachdem wieder eine Rohrdachdeckung erfolgte, vorher lag die erste Dachpappe auf dem Dach.

Januar 2022 Sturmschaden am First und Giebel – November 2022 wieder hergestellt.

Das kleine Bauernhaus besitzt eine niederdeutsche Hallenhausform (10x11 Meter) und wird als „Büdnerei“ bezeichnet. Der Büdner war früher ein Kleinbauer, der beim Großbauer arbeiten ging und nebenbei gemeinsam mit seiner Frau eine kleine Viehwirtschaft, meist mit einem Pferd und einer Kuh bewirtschaftete.

Mein Haus steht in der Dorfmitte von Penzin. Der Ort hat den Charakter eines Straßendorfes. Man sagt auch im Volksmund: Das Haus liegt „up de Pann“ (Auf der Pfanne). Die Dorfanlage ist in Form einer „Bratpfanne“ angelegt. Oben an der Einfahrtstraße des Dorfes sind die Häuser wie der „Stiel einer Pfanne“ aufgereiht und in der Mitte des Dorfes im Kreis angelegt. In direkter Nachbarschaft liegt das große Bauernhaus (12x24 Meter), welches auch noch in einem erkennbaren, ursprünglichen Zustand ist. Durch alten Baumbestand sind diese Gebäude „eingebettet“ in der Natur und bilden einen „romantischen Anblick“ des Dorfes.

Am vorderen Giebel des Hauses ist ein tiefer Walm mit Toreinschnitt zu sehen. Da das hohe Mittelschiff in eine Wohndiele umgewandelt worden ist, wurde zur besseren Belichtung viel Glas eingesetzt. Es gibt einen breitgelagerten Giebel mit niedrigen Seitenwänden und auf der Ostseite des Daches eine Fledermausgaupe.

Am rückwertigen Giebel auf Kopfbändern ein vorgekragter Halbwalm. Das Fachwerk ist zum Teil erhalten und rekonstruiert. Die ursprüngliche Raumstruktur ist noch weitgehend bewahrt. Das Grundstück besitzt alten Baumbestand (Eichen, Kastanie und Obstbäume), eine Wasserpumpe, Schuppen, Backofen. Früher,… als wir mit der Rekonstruktion des Hauses 1979 zu DDR – Zeiten begannen, war es sehr schwierig an Baumaterialien zu kommen. Heute,… ist es sehr schwierig aus der Vielzahl von Baumaterialien das Richtige heraus zu finden! Aber dabei kann die IgB sehr gut helfen.

Weitere Ausführungen: Der Holznagel Mai/Juni 2004 Heft 3 – S.51 bis S.55 IGB ist jetzt auch in Taiwan bekannt

Imke Thielk – Außenstelle Mecklenburg-Mitte

Penzin, Büdnerhaus zum Verkauf 1979 © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Imke Thielk
Penzin, Büdnerhaus © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Imke Thielk