Nordrhein-Westfalen
Lippetal
Dörrobstofen, Fachwerk und Ziegelmauerwerk
Baujahr: ca. 1860
Anno 2016: Ein Häuschen steht im Walde, ganz still und stumm.
Ekkehard Schulze Waltrup wurde auf Haus Assen, ein Schloss im Stil
der Lipperenaissance (seit 1997 im Besitz des Ordens Diener Jesu und
Mariens), auf das Häuschen aufmerksam gemacht. Malerisch lag der
vermeintliche Eiskeller, der sich dann schnell als Dörrobstofen
entpuppte, auf der Vogelinsel. Eine dicke Eiche schien das Obsthaus
zu sprengen. Ekkehard schwebte es sofort vor, diesen Ofen nach und
nach wieder instand zu setzen. Ohne Geld und ohne Fördermittel,
verstand er es, die richtigen Leute anzusprechen, die sich alle
ehrenamtlich für den Ofen einbrachten. Zu danken ist Rudolf
Winkelhorst für die Maurerarbeiten, Norbert Heckenkemper für die
Holzarbeiten, Zimmerei Hermann Bühlbecker aus Wadersloh für
Maschinenstunden u.a., Walter Holtkamp räumte mit auf, Wolf Bredow
und ich packten mit an, aber natürlich auch Ekkehard. Die Firma
Haver und Böcker aus Oelde steuerte die Edelstahlroste günstig bei.
Steine, Holz, Sand, Kalk, Ersatzpfannen, Gerüst, Leiter,
Hochdruckreiniger…. Ekkehard (als Landwirt) hatte es.
Im Herbst 2019 war es soweit: Der Ofen konnte eingeweiht werden (s. Holznagel 2/2020).
Im Betrieb stellt er sich als zuverlässiger Dörrofen dar. Die Trockenkammer erreicht eine Temperatur von 60 Grad Celsius, ideal zur Vitaminerhaltung. Natürlich könnte man sich im Supermarkt eine Tüte Trockenobst kaufen. Aber die alten Obstsorten, die wir unter dem Beitrag von Volker Knipp (Naturschutzzentrum Lüdenscheid) dort verarbeiten, gibt dort nicht. Das Schnippeln und Dörren auf Assen wird zu einem Treffpunkt der Freunde alter Obst- und Gartenkultur. Nächster Dörr-Termin 9.9.2023.
Ekkehard Schulze Waltrup - IgB-Kontaktstelle Liesborn sowie Ulla Grünewald und Wolf Bredow - IgB-Kontaktstelle Rheda-Wiedenbrück