Nach langer Suche im Rahmen des Arbeitsplatzwechsels von Westberlin nach Hamburg hatten wir uns 1987 ein altes Fachwerkhaus direkt an der Elbe in der alten Schifferstadt Lauenburg gekauft. Die herrliche Lage und der tolle Ausblick auf den Fluss hatten uns den erbärmlichen Zustand des Hauses übersehen lassen. Das denkmalgeschützte Haus lag im Sanierungsgebiet. Für eine umfassende Sanierung durch Handwerksfirmen standen deshalb zwar Städtebauförderungsmittel zur Verfügung. Aber die verbleibenden Kosten waren dennoch immens. Und wo sollten wir während der Sanierung wohnen? Zufällig lernten wir in dieser Notlage die äußerst rührige IgB-Gruppe im Lauenburgischen kennen, die uns an die Hand nahm und unsere Bedenken als absolute "Nichthandwerker" zerstreute: „Das haben schon ganz andere geschafft!“

Es folgten drei verrückte Jahre mit Leben auf der Baustelle, ständigem Arbeiten nach Feierabend und am Wochenende, wenn nicht IgB-Seminare zum Lehmbau, Mauern oder Zimmern anstanden. Sehr hilfreich waren auch die vielfältigen Besuche auf anderen Baustellen und die Ratschläge von IgB-Mitgliedern aus der Umgebung.

Abgucken, lesen, nachfragen, zuhören, praktisch üben - so konnten wir vieles in Eigenleistung bewältigen, und dabei ganz ökologisch viele alte Baumaterialien wieder verwenden.

Und nicht nur bei den jährlich stattfindenden Tagen des Offenen Denkmals konnten wir unsere Erfahrungen weitergeben und andere - darunter viele Besucher der historischen Altstadt - für den Erhalt alter Häuser begeistern!

Margot und Wolfgang Pauli