Niedersachsen
Hesedorf b. Gyhum
Häuslingshaus
Baujahr: um 1840
Durch meine berufliche Tätigkeit in der Gründungsregion der IgB angeregt, begab ich mich auf die Suche nach einem eigenen Haus zum Renovieren und wurde auf das Häuslingshaus aufmerksam. Es schien uns klein genug, um an der Aufgabe nicht zu scheitern und mit so viel Originalsubstanz ausgestattet, dass es die Arbeit daran Spaß machen sollte. Häuslingshäuser sind in sofern ideal, weil sie von den Mietern nur wenig verändert werden durften. Auch sind sie die Art von Häusern, die mit so kurzen Dielen ausgestattet sind, dass das Licht von der Großtür bis ins Flett hineinreicht.
Unser Häuslingshaus war von dem letzten Häusling gekauft und von seinem Erben nach seinem Tod zum Verkauf angeboten worden. Eigentlich wollten sie es abreißen und dort selbst neu bauen, was aber die Denkmalpflege verhinderte.
Nach einem frühen Ausscheiden der ersten MitstreiterInnen wurde ich alleiniger Eigentümer, konnte mein berufliche Existenz im Nachbardorf gründen und habe mich über Jahre durch das Haus hindurchgearbeitet („für jedes neue Kind mindestens ein/ zwei renovierte Räume“). Nach ca. 10 Jahren war das Gröbste geschafft. Dann haben wir (wegen des Fehlens eines Kellers) noch drei Nebengebäude auf dem Grundstück errichtet und haben als fünfköpfige Familie bis zum Auszug unserer Kinder gut darin leben können. Und auch für meine Frau und mich alleine ist das Haus mit 13,5 x 11,5 m von angenehmer Größe. Das Reetdach der Wetterseite musste nach 37 Jahren erneuert werden, das der Sonnenseite hält nach 42 Jahren noch.
Dr. Dr. Wolfgang Dörfler - Außenstelle Landkreis Rotenburg