Als IgB-Kontaktstelle 2016 um Unterstützung des Maklers gebeten, deckten wir erst ehrenamtlich das Dach des Wohnhauses und bemühten uns Käufer für das lange vernachlässigte Denkmal Haus Pietig zu finden. Zwar war es bis April 2016 bewohnt, doch hatte jahrelanges Durchregnen Decken durchbrechen lassen (s. Holznagel 6/2016). 2017 kauften wir es selbst, um es zu retten. Der Makler verzichtete auf seine Gebühr. Das Haus warf mir einen Ehering zu und seitdem sage ich, es hat mich geheiratet. Ohne Liebe geht es nicht!

Unsere Idee war es, das Haus vertikal in drei Wohnungen zu teilen und möglichst viel von der originalen Bausubstanz zu erhalten. Auch der Stall soll als Wohnung umgenutzt werden. Dafür bekamen wir 2020 den 1. Preis der Stiftung Kleines Bürgerhaus. Finanzielle Unterstützung kam auch von Land und Gemeinde für verschiedene kleine Maßnahmen, sowie vom Bund ein Zuschuss für die Pelletheizung. Auch meiner Schwester Mathilde Grünewald habe ich zu danken.

Wir haben Eigenleistung ganz groß geschrieben, manchmal haben uns auch gute Freunde weitergeholfen. Immer wieder Gereon Siebigs, mein Forschungsfreund. Die kleinen Wohnungen lassen historisches Wohnen erlebbar werden trotz modernem Komfort. Naturbaustoffe wie Lehm, Holz, Kalk- und Leinölfarben schaffen ein gesundes Raumklima. Die Fensteraufarbeitung mit dünnem Isolierglas war preiswert und selber machbar (s. Holznagel 6/2018).

Wohnung Amsel kann schon gemietet werden. Und wer sich das anschauen will, kann es auf Instagram mitverfolgen. Unter „Haus Pietig“ findet man einen Film im Internet von der Stiftung Kleines Bürgerhaus.

Ulla Grünewald und Wolf Bredow - IgB-Kontaktstelle Rheda-Wiedenbrück