Rheinland-Pfalz

Gransdorf

Wassermühle

Baujahr: erste Erwähnung 1261

Gransdorf, Mühlengebäude, Vorderseite, 2003  © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlengebäude, Vorderseite, 2017  © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns

Pädagogisches Projekt: Renovierung einer uralten Wassermühle in Gransdorf

Aus Belgien kommend, standen wir am Ende einer über zweijährigen Suche nach einer alten Wassermühle verzaubert vor einer noch nicht (kaputt) renovierten Ruine, die über 50 Jahre unbewohnt war. Es war die Biermühle. Wir haben Sie inmitten einer unberührten Natur am Kailbach in der Eifel gefunden.

„Schauen Sie sich diesen Misthaufen mal ganz genau an ... Sie sind verrückt wenn Sie darin noch Geld investieren!“ lautete die Antwort, die wir bekamen als wir uns über den Quadrat-Meterpreis des Grundstückes informierten. Gerade diese Antwort und die Tatsache, dass die Biermühle einer der ältesten Profanbauten der Region ist (erste Erwähnung in 1261), hat uns überzeugt, die Mühle 2003 zu kaufen und zu renovieren.

Mit der Renovierung hatten wir mehrere Ziele:

  1. Der Jugend - dabei besonders unseren Kinder, Neffen, Nichten und deren internationalen Freundeskreis - zu zeigen, dass Schätze verborgen auf der Straße liegen. Durch eigene Erfahrungen bei der aktiven Teilnahme der Renovierung hat die Jugend eine intensive Beziehung zum Erhalt dieses kulturellen Erbgutes bekommen.

  2. Unseren ökologischen Fußabdruck zu minimalisieren durch Recycling von altem Baumaterial aus der Umgebung bzw. durch die Verwendung neuer ökologischer Baumaterialen wie Lehm, Schilfrohrmatten, usw. und durch minimaler CO2 Ausstoß dank der Erzeugung von eigenem Strom mittels Photovoltaik und Wasserkraft.

  3. Zusammen mit unseren Kindern und kleinen Handwerkbetrieben aus der Region ein Traumprojekt zu realisieren als Vorbereitung auf unsere Rente.

  4. Den Leuten in der Region zu zeigen, dass es sich lohnt, historische Häuser und historisches Baumaterial zu erhalten und zu renovieren.

Die Renovierungsarbeiten begannen 2004 und wurden 2010 abgeschlossen. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, der Dorferneuerung und unserem Architekten Dipl. Ing. Karpen sowie der Einsatz unserer vielen Mitarbeiter am “pädagogischen“ Projekt wurde 2010 mit dem Ersten Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege bekrönt. Ohne Wasserkraftenergie wird bereits eine Energieeffizienz von ca. 0 kWh/Qm/Jahr erreicht. Deshalb wurde uns in 2011 der “RWE Klimaschutzpreis“ verliehen. Seit 2009 wohnen wir in unserem Traumhaus und genießen zusammen mit vielen unserer Gäste und Besucher die einmalige, mittelalterlich anmutende Atmosphäre.

Da ich auch Imker bin, habe ich daraufhin mein Bienenhaus im mittelalterlichen Stil aufgebaut. Siehe Artikel: “400 Jahre altes Holz auf Reisen für meine Bienen“

Weil wir so viele Gäste haben, die sich hier entstressen und erholen, haben wir 2015 das ehemalige Gesindehaus neben unserer Mühle gekauft und renoviert. Siehe Artikel:

“Urlaub mit minimalen ökologischen Fußabdruck in einem historischen Gesindehaus“

Da unsere Kinder aus beruflichen Gründen das Mühlenanwesen nicht übernehmen können und unsere Enkelkinder schnell größer werden, haben wir nun mit viel Herzensschmerzen beschlossen unser Mühlenanwesen zu verkaufen und zurück nach Belgien um zu ziehen.

Arthur Weyns

Gransdorf, Mühlengebäude, Renovierer des Mühlenanwesens © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlengebäude, Renovierungswochenende © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlengebäude, Rückseite, vor der Renovierung © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlengebäude Rückseite, nach der Renovierung © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlenraum vor der Renovierung © Interessengemeinschaft Bauernhaus, Arthur Weyns
Gransdorf, Mühlenraum nach der Renovierung © Interessengemeinschaft Bauernhaus e. V., Arthur Weyns