Nur etwa 4 x 4 Quadratmeter misst die Grundfläche dieses kleinen Wollspinner und Tagelöhner Hauses im Ortskern des mittelalterlichen Dorfes Dudeldorf (Südeifel). Mit der geringen Fläche, Feuchtigkeitsschäden im Erdgeschoss, ohne Garten oder Balkon schien sein Schicksal besiegelt: Alle Nachbarn rieten nachdrücklich zum Abriss. Aber trotz der geringen Größe bildet das Häuschen für das Ortsbild einen wichtigen Abschluss einer barocken Häuserzeile gegenüber dem Schloss. Und, wie es der Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz anlässlich der Verleihung einer Auszeichnung bei den Eifel Baukulturpreisen 2017 ausdrückte, der Verlust solch kleiner Häuser wiegt umso schwerer, weil die so entstehenden Flächen nicht nur eine fatale Lücke bilden sondern oft zur Ablagerung von Müll oder gar zur Verrichtung der Notdurft einladen.

Die Herausforderung der Sanierung bestand darin, auf der geringen Fläche ein modernen Vorstellungen entsprechendes Ferienhaus zu machen. Dabei wurde auf die regionaltypische Idee der Flurküche zurückgegriffen: Ein offener Raum im Erdgeschoss verbindet Eingangsflur, offene Küche, Treppenhaus, Essplatz und einen Wohnbereich. Um die beklemmende Enge zu mildern, wurde die Decke über dem Wohnbereich entfernt, sodass sich die sich wie in einem Türmchen offen nach oben windende Treppe als Bindeglied zwischen den einzelnen Ebenen erleben lässt: Im ersten Obergeschoss ein großzügiges Bad und im ehemaligen Speicher zwei Schlafzimmer.

Saniert von Niels Becker in Eigenleistung.