2018 konnten wir dieses Handwerkerhaus einem Bauträger abkaufen, der es ein Jahr zuvor erworben hatte und abreißen wollte. Kaum zu glauben, aber die Stadt Dinkelsbühl hat ihm eine Abbruchgenehmigung für dieses bedeutende Denkmal aus dem Jahr 1525 (d) erteilt!

Die Sanierung sei dem Bauträger wirtschaftlich nicht zuzuzmuten, so die Begründung. 2019 haben wir zunächst mit einem sog. Vorprojekt begonnen, bei dem das Gebäude gründlich auf seine Baugeschichte und seine Schäden untersucht wurde. Diese wichtigen Erkenntnisse waren Grundlage für die Erarbeitung eines denkmalgerechten Instandsetzungs- und Nutzungskonzeptes.

2021 konnten wir, nachdem das Haus am Gansberg 3 fertiggestellt war, mit der Instandsetzung loslegen. Zuerst bekamen alle Mauern ein ordentliches Fundament. Mit archäologischer Begleitung wurde dann der Boden im Hausinneren abgegraben, um einen kapillarbrechenden Fussbodenaufbau einbauen zu können und um etwas Raumöhe zu gewinnen.

Im Herbst waren dann die Balkenlagen und das Dachtragwerk an der Reihe. Besonders gravierend waren die Schäden an den Dachfußbereichen. Durch Anblatten der Zerrbalken und Sparren konnten wieder kraftschlüssige Verbindungen hergestellt werden. Die Neueindeckung erfolgte mit 10000 alten Handstrichziegeln.

Den Fensterbestand haben wir repariert und mit Innenflügel energetisch nachgerüstet. Erforderliche neue Fenster haben wir nach altem Vorbild ergänzt. Derzeit sind wir mit dem Innenausbau beschäftigt und rechnen damit, dass zum 500. Geburtstag alles fertig ist.

Eine große Wohnung und ein kleiner Laden stehen dann zur Vermietung bereit.

Andrea Rosenberger und Manfred Sandmeir, IgB-Kontaktstelle Dinkelsbühl