Das Hebammenhaus gegenüber dem Haupteingang zum Friedhof an der Avenwedder Straße bietet ein trauriges Bild. Seit 2014 ein Sturm das Kötterhaus zerstörte, fällt es in sich zusammen.
Im Dezember 2014 beschloss der Planungsausschuss daher, das Haus von der Denkmalliste zu nehmen. Verfallenes Ex-Denkmal: Das Kötterhaus aus dem 18. Jahrhundert ist bei einem Sturm Mitte 2014 stark beschädigt worden und fällt seither in sich zusammen. Die Stadt sieht keine Denkmalwürdigkeit mehr und hat den Abrissantrag unlängst bewilligt. Bild: Bitter Auf die Abrissgenehmigung musste der Eigentümer Eckhard Kleinekathöfer trotzdem über ein Jahr warten. Seit gut einer Woche liege sie vor, sagte der Lohnunternehmer am Dienstag der „Glocke“. Das Gebäude werde jetzt abgerissen, nachdem sich letzte Bemühungen zerschlagen hätten, die Reste an anderer Stelle wieder aufzubauen. Allenfalls den Balken mit der Jahreszahl wolle er behalten und einlagern. Das einstige Denkmal gehört zum landwirtschaftlichen Anwesen Kleinekathöfer.
Der Fachwerkbau, im Jahr 1767 oder 1768 errichtet, wurde Mitte 2014 durch einen Sturm stark beschädigt. Die Dachkonstruktion stürzte nahezu vollständig ein. Da auch die Traufwand sehr in Mitleidenschaft gezogen worden sei, komme ein Wiederaufbau einem Neubau gleich, erklärte Claudia Koch vom städtischen Fachbereich Bauordnung und Vermessung auf Nachfrage. Bei Ersatz durch neue Materialien ließen sich für das Bauwerk keine Denkmaleigenschaften mehr begründen, hieß es weiter. So ist der Beschluss des Planungsausschusses zu verstehen, das Hebammenhaus aus der Denkmalliste zu streichen und zum Abbruch freizugeben. 2015 habe es noch einmal Bemühungen gegeben, verbliebene Bausubstanz abzutragen und an anderer Stelle für einen Neubau zu verwenden, hieß es von Seiten des Denkmalschutzes.
Die Realisierung sei aus wirtschaftlichen Gründen und wegen eines fehlenden Grundstücks gescheitert. Der Heimatverein Avenwedde-Friedrichsdorf wollte das Gebäude in den 90er-Jahren zu einem Heimat- und Kulturhaus umbauen. Ein Bewilligungsschreiben der Nordrhein-Westfalen-Stiftung für ein Avenwedder Heimathaus auf dem Hof der Eheleute Anita und Franz Kleinekathöfer lag bereits ebenso vor wie die Zusage eines Zuschusses in Höhe von 395 000 Mark. Entwürfe für ein Heimathaus zeichnete der Architekt Siegfried Niediek. Sie wurden nicht verwirklicht.
Den Begriff Hebammenhaus pflegte der Volksmund, weil in dem Kötterhaus von 1930 bis 1950 die Hebamme Threschen Füchtenkord geborene Gerdtoberens wohnte. Sie galt weit und breit als beliebte und couragierte Frau, die mit ihrem Motorrad, einem „Pättkenschnüwer“ der Marke Miele mit lederbezogenem Tank, zu den werdenden Müttern fuhr, um ihnen bei der Geburt eines Kindes beizustehen. von Bitter und dip die Glocke
Nachtrag der IgB: Mittlerweile hat der Lohnunternehmer das ehemalige Denkmal abgerissen. Eine Kontaktaufnahme mit der IgB hat er verweigert. So verliert die Stadt Güterloh ihre Dernkmäler.