Eine Gruppe von Althaus-Enthusiasten wollte nicht hinnehmen, dass das älteste Haus des Landkreises in eine Schuttkuhle wandert. Als eines Tages ein Teil des Daches einstürzte, sammelten sie Spenden (auch das eigene Portemonnaie wurde nicht geschont) und schritten zur Tat. Ohne einen Plan, was aus dem alten Bauernhaus werden sollte, wurde Zug um Zug das Notwendigste an dem Haus restauriert, zunächst das Dach, die Wände sowie Teile der Inneneinrichtung. Parallel wurde das Haus von der Gruppe eingehend untersucht und dokumentiert. Errichtet wurde es um 1560, 100 Jahre später, unmittelbar nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurden rundherum neue Außenwänden errichtet und das Haus modernisiert. Ab Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Wohnteil neuen Bedürfnissen angepasst.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich innerhalb der Gruppe die Philosophie, keine Nutzung anzustreben, sondern das Haus um seiner selbst willen zu erhalten. Eine ungewöhnliche Idee - zumal der Gruppe bis heute das Gebäude nicht gehört, sie haben nur das Nutzungsrecht. Der Initiator und Autor des Buches Wolfgang Dörfler schreibt: Die Rettung des Hauses ist gelungen, es ist in Dach und Fach gesichert und kann so die nächsten Jahrzehnte überstehen. Der Innenausbau hat das Ziel erreicht, das wir uns gesetzt hatten: eine statische Sicherung und ein museal präsentierbares, aber sein Alter und seine Abnutzungen nicht verleugnendes Bild zu bieten. Es ist ein konserviertes Haus geworden, an das keine Nutzungsanforderungen mehr gestellt werden, ein echtes Denkmal also.
Neben der Entstehungsgeschichte, und wie das Haus gerettet wurde, beginnend 1976, beschreibt der Autor in einem Rundgang durch das Haus jedes Detail und die damit verbundene Geschichte.
Wolfgang Dörfler, Taschenbuch, 64 Seiten, IgB-Verlag, 2018