Schon seit meiner Kindheit interessieren mich alte
Gebäude und vor allem die der ländlichen Zivilisation. Nach meiner
Ausbildung und Meisterprüfung als Tischler habe ich mich noch als
Baubiologe IBN und als Restaurator im Handwerk weiter gebildet.
Im November 2003 haben meine Frau und ich ein Zweiständerhaus (Wohn- und
Wirtschaftsgebäude
im Amt Neuhaus Ortsteil Pinnau gekauft. Seit dieser Zeit sind wir
dabei, dieses 1815 (Torbogeninschrift) gebaute Haus, was mindestens 30
Jahre leer gestanden hat, zu restaurieren und als Wohnhaus aus zu bauen.
Hierbei verfolgen wir baubiologische Ansätze genauso wie die
denkmalgerechte Erhaltung der historischen Bausubstanz und den Ansatz,
dass wir uns in diesem Gebäude auch als alte und gebrechliche Menschen
noch wohlfühlen wollen (Barrierefreiheit).
Die Bausubstanz war zum Glück noch nicht mit modernen Bausünden gesegnet
und die noch ziemlich ursprüngliche Gestalt des Hauses, der Materialien und Details waren somit noch überwiegend direkt ablesbar. Nach dem verformungsgerechten Aufmaß des Hauses ging es daran, die Standsicherheit wieder her zu stellen (Schwelle erneuern und Fachwerk restaurieren). Alte Baumaterialien wie Ziegel und Lehm wurden direkt und meistens mit gleicher Verwendung wieder eingebaut.
Seit Dezember 2010 sind wir mit unserer kleinen Tochter nun in unserem Haus in eine kleine Einliegerwohnung eingezogen, während das restliche Haus noch stückchenweise ausgebaut werden muss. In der Diele, dem Flett und dem südlichen Stallteil ist im Moment meine Werkstatt untergebracht, die aber in ein paar Jahren eigene Räumlichkeiten benötigen wird, da wir diese Bereiche auch als Wohnraum beanspruchen werden.
Da wir ziemlich viel in Eigenleistung gemacht haben und auch die Arbeiten der Handwerker (Reetdecken und Installation) tatkräftig begleitet haben, sind uns einige Erfahrungen zuteil geworden, die wir gerne an andere weitergeben möchten. Mit der Restaurierung unseres Hauses sind wir auch Mitglied der IgB geworden, die ich zuvor schon durch meine Ausbildung zum Restaurator kennen gelehrt habe. Nun ist die Zeit gekommen, das ich auch anderen als Kontaktstelle bei Ihren Projekten gerne mit Rat und Tat zur Seite stehe. Ich möchte auch die IgBler des Amtes Neuhaus besser vernetzen und für eine gesellschaftliche Weiterbildung im Sinne der IgB und der Baubiologie sorgen.
Ingo Brüning, Mai 2011