Wer von Bremen aus in Richtung Süden fährt, kommt an Martfeld und damit an Pastors Hus nicht vorbei.
Seine Geschichte in Kürze: Erbaut, in Vergessenheit geraten, wiederentdeckt, untersucht, dokumentiert, erworben, restauriert, verrollt und schließlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Seine bemerkenswerte Geschichte wurde wieder lebendig gemacht: 1535 wurde Pastors Hus von Otto Homfeld, dem ersten evangelischen Pastor in Martfeld, der nach der lutherischen Lehre predigte, auf dem Pfarrgrundstück gebaut. Damit wusste er seine Familie nach seinem Tod versorgt. Die Inschrift auf dem Giebelbalken beweist das Baujahr.
Über die Jahre gerieten die An- und Umbauten in Vergessenheit. Die baulichen Veränderungen bis 1791 veränderten das äußere und innere Erscheinungsbild des ursprünglichen Einraumhauses. Erst 1999, als der Hausforscher Bernd Kunze das niedersächsische Hallenhaus dokumentieren wollte, entdeckte er die Reste der Innenkonstruktion von 1535. Mit Martfelds ältestem Haus wurde nun Otto Homfeld aus dem Dunkel der Geschichte geholt.
Der Besitzer hatte kein Interesse am Haus und wollte den Bauplatz verkaufen.
Der ansässige Heimat- und Verschönerungsverein Martfeld e.V. (HVV) wollte diesen Schatz nicht ziehen lassen. Nach vielen Verhandlungen und Bemühungen erwarb der HVV das Haus im Haus und ein kleines Grundstück in unmittelbarer Nähe. Im Dezember 2020 verrollt an seinen jetzigen Standort, präsentiert sich Pastors Hus als Geschichtsdokument der Reformationszeit und ist der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Ein großes Abenteuer und eine großartige Initiative des HVV Martfeld e.V..
Am Tag des offenen Denkmals werden im Museum von den Haushütern ganztägig Führungen angeboten. Der Souvenir- und Infostand im Außenbereich lädt zum Stöbern ein.
Kommt vorbei: Pastors Hus (Das Haus im Haus), Kirchstraße 13, 27327 Martfeld (Niedersachsen)
Geöffnet: 11:00 - 17:00 Uhr