.. daß unbedeutende, aber in der Häufung oder Ordnung für das Orts- oder Landschaftsbild wichtige Teile voreilig weggeräumt werden und nur noch denkmalpflegerische Rosinen beziehungslos in einer total veränderten Umgebung zurückbleiben. Das wäre ein halber Denkmalschutz!
... daß die Identität der Landschaft erhalten bleibt. Wo wir uns befinden, ob wir in Niedersachsen, Bayern, Mecklenburg, Thüringen, Hessen oder Schleswig-Holstein sind, das signalisieren uns neben den landschaftlichen Eigenheiten in besonderem Maße die Bauten der alten Hauslandschaft.
... daß es möglich ist, daß ein Gebäude einer Neunutzung zugeführt werden kann. Bei Rücksichtnahme auf das vorgefundene Gehäuse, den Gestaltwert, muß eine Umnutzung möglich sein. Ohne Nutzung zwangsläufig Verlust! Alles, was nicht genutzt werden kann, muß verkommen.
... daß Bürger, die sich in denkmalpflegerischer Absicht einer alten Bausubstanz annehmen, behindert werden oder ihnen eine Nutzung untersagt wird. Bei den geringen Mitteln der offiziellen Denkmalpflege ist eine Vielzahl von Bauten nur über die Privatinitiative zu erhalten!
... daß auch ein vormals landwirtschaftlich genutzter Betrieb, selbst dann, wenn er in der Außenlage liegt, neu dienstbar gemacht werden kann. Auch hier wäre ohne Nutzung kein Erhalt möglich! Die Herausnahme landschaftsprägender Bausubstanz, die dort oft über Jahrhunderte steht, würde ein Verlust für die Landschaftsidentität sein.
... daß durch fragwürdige Auslegung von Gesetzen und Verordnungen alte, seit Jahrhunderten bestehende Höfe und Gebäude wie Neubauten behandelt werden und eine Nutzungsänderung mit dem Hinweis, es entstehe eine Zersiedelung der Landschaft, abgelehnt wird. Die landschaftsprägende historische Substanz geht so verloren.
... daß trotz der Umnutzung alter Bauten der ehemalige Zweck zu erkennen ist. Das Erscheinungsbild einer Scheune muß das einer Scheune, das eines Speichers muß das eines Speichers bleiben.
... daß aus einem Armeleutehaus bei der Neunutzung ein Gutsherrenhaus entsteht. Die Verwischung der sozialen Strukturen in der Hauslandschaft lehnen wir ab.
... daß erhaltenswerte, aber von ihrem Standort verdrängte Gebäude geborgen werden und nach Möglichkeit in nächster Nähe wieder errichtet werden, um Verluste zu vermeiden.
... daß z. B. Fachwerkgebäude zu Feuerholz verarbeitet werden oder als Bierkonsum fördernde Staffage in Kneipen verschwinden, um dort der Nostalgie zu frönen.
.. daß Handwerker auf die alte Substanz mit alten Techniken und Fertigkeiten zugehen und nicht immer sagen "das macht man heute nicht mehr". Wir wollen, daß unsere Mitglieder auf einer baudenkmalpflegerischen Ebene mit ihren Handwerkern reden können, damit diese nicht über sie hinweggehen können
... daß alles geradegerückt wird. Die altersbedingten Schiefheiten sind liebenswert, machen die Anmut der alten Gebäude aus. Das Haus muß gesund gemacht werden, aber nicht perfekt. Die großartige Bescheidenheit unserer bäuerlichen Bauten ist zu erhalten.
... daß Besitzer alter Bausubstanz erkennen, welchen Wert und Sinn die alten Materialien und Techniken haben. Wir unterstützen die Einrichtung von alternativen Werkstätten und regionalen Werkhöfen, in denen Techniken und Fertigkeiten vermittelt werden, die in der betreffenden Region benötigt werden.
... den Einbau von landschaftsfremden Materialien. Man besinne sich auf die wenigen Baustoffe, mit denen unsere Vorfahren ein Haus bauten. Gerade die Beschränkung auf wenige Baumaterialien trägt dazu bei, daß alte Hauslandschaften als Einheit erscheinen.
... daß auch das Umfeld unserer Häuser stimmt. Das heißt, daß Gartenanlagen und Hofräume so gestaltet werden, daß sie mit den Gebäuden in alter Tradition stehen. Das Angebot der Gärtnereien ist genauso mit Vorsicht zu betrachten wie der Katalog des Baustoffhändlers.
... daß ein Haus oder ein Hof mit einem ungemäßen Garten aus der Landschaft herausgeschnitten wird. Das Haus oder die Gebäude müssen als Teil der Landschaft in der Landschaft eingebunden sein.
... daß bei Neubauten im Bereich alter Bausubstanz Rücksicht genommen wird. Das heißt nicht, daß man historisierend bauen soll. Es muß Rücksicht auf die Maßstäblichkeit genommen werden, landschaftstypische Materialien und Formen sind aufzunehmen.
... daß Neubauten alles sprengend, sich in einem Ensemble breitmachen und im Gegensatz zu der dort üblichen Kleingliedrigkeit und den in der alten Bausubstanz verwendeten Materialien stehen. Anpassung muß ja nicht gleichbedeutend mit Langeweile sein.
... daß die Zersiedelung der Landschaft auf hört. Neubaugebiete sind nach einem Gesamtplan zu entwickeln, damit keine "Wildschweinviertel" entstehen, wo jeder, mit dem Katalog des Baustoffhändlers gegen jeden anbaut. Große Baukörper auf viel zu kleinen Grundstücken sind zu vermeiden.
... daß Neubaugebiete ohne Gestaltungsvorgaben entstehen. Die überbauten Flächen sind so in die Landschaft einzuordnen, daß trotz Materialbeschränkung keine Monotonie entsteht, andererseits aber Raum genug bleibt, daß eine Eingrünung mit Bäumen möglich bleibt.
... mit jedem, den die Erhaltung der Kulturlandschaft, die behutsame Behandlung des Dorfes und des ländlichen Raumes am Herzen liegt, zusammenarbeiten, mit dem Ziel, unsere Landschaften und ihre historischen Siedlungsformen zu erhalten und in die heutige Zeit überzuleiten.
... daß scheinbar Berufene und Unberufene, vielleicht mit besten Absichten, aus Unkenntnis der vielfältigen, historisch gewachsenen Zusammenhänge die Erhaltung verhindern oder gar Werte unnötig zerstören lassen, die nicht zu ersetzen sind.